Hannover (epd). Deutschland muss nach Ansicht von Pro Asyl und der Flüchtlingsräte der Bundesländer größere Anstrengungen unternehmen, um geflüchtete Frauen vor Gewalt zu schützen und sie menschenwürdig aufzunehmen. Mit dem Krieg in der Ukraine, Unterdrückung und massiver Gewalt in Afghanistan und im Iran zeige das Jahr 2022 sehr deutlich, dass Frauen von Krieg und Krisen häufig besonders betroffen seien, hieß es in einer Erklärung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Freitag.
Weltweit seien rund 50 Millionen Frauen auf der Flucht, hieß es weiter. In den Herkunftsländern geflüchteter Frauen sei physische, sexualisierte, psychische und strukturelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen vielfach alltägliche Praxis. Dazu zählten Zwangsverheiratungen, drohende Femizide, Genitalverstümmelung und -beschneidung, häusliche Gewalt, Zwangsprostitution oder Menschenhandel. In Kriegen gehörten systematische Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen häufig zur Kriegsstrategie.
In Afghanistan seien Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen spätestens seit der Machtübernahme der Taliban „mit aller Brutalität“ zurückgekehrt. Frauenrechtsaktivistinnen seien unter den Taliban derart bedroht, dass ihnen nichts anderes bleibe, als sich zu verstecken und auf eine Chance zur Ausreise zu hoffen, hieß es in der Erklärung.