Rotenburg, Hamburg (epd). Kirchengemeinden haben aus Sicht der Energieberaterin Julia Matthias aus Rotenburg (Wümme) zahlreiche Möglichkeiten, bei ihren oft sehr großen und unsanierten Gebäuden Energie einzusparen. Ein einfacher Schritt sei beispielsweise eine Dämmung, sagte Matthias im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Einfach Wolle ins oberste Geschoss legen - das kostet wenig und könnte oft unglaublich viel bringen.“
Eine andere einfache Möglichkeit sei, alte Fenster mit Dichtungen auszustatten oder kaputte Dichtungen auszutauschen, sagte die Expertin: „Damit könnte man in vielen Gemeinden anfangen.“ Mit einer neuen Heizungsanlage lasse sich dagegen im Verhältnis zum Aufwand oft gar nicht so viel einsparen.
Julia Matthias arbeitet als Projektleiterin für eine Energieberatungsfirma in Hamburg und ist zugleich Kirchenvorsteherin in Rotenburg/Wümme. Das Einsparen von Energie müsse gar nicht mit teuren und aufwändigen Umbauten verbunden sein, betonte sie. In ihrer eigenen Kirchengemeinde etwa gebe es große Ringleuchter, die allesamt mit Glühbirnen ausgestattet seien: „Genau 144 Stück mit je 40 Watt - ich habe sie beim letzten Gottesdienst gezählt.“
Wenn diese gegen LED-Leuchten ausgetauscht würden, ließen sich 90 Prozent der Energie einsparen, in diesem Fall umgerechnet 1.000 Euro pro Jahr. Auch der Einbau von hochwertigen Fenstern könne große Wirkung entfalten.
Die Kirchen gehören bundesweit zu den größten Eigentümern von Immobilien. Sie unterhalten Zehntausende von alten und neuen Bauwerken, darunter allein mehr als 40.000 Sakralgebäude. Hinzu kommen Pfarr- und Gemeindehäuser. Allein in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, zu der Rotenburg/Wümme gehört, gibt es rund 8.000 Gebäude. Angesichts der Energie- und Klimakrise müssen viele von ihnen klimagerecht saniert werden.