Kassel (epd). Künstliche Intelligenz (KI) kann künftig die Herstellung der nordhessischen Spezialität Ahle Wurst unterstützen. Die KI überwache die Reifung der Wurst und die Pflege in der Reifekammer, teilte die Universität am Mittwoch in Kassel mit. Dazu haben Universitäts-Informatiker gemeinsam mit einer Fleischerei in Calden ein Verfahren entwickelt.
Die „Stracke“ oder „Runde“ reift den Angaben zufolge traditionell mehrere Wochen oder Monate in speziellen Wurstkammern, oft in Lehmkammern oder auf den Dachböden nordhessischer Fachwerkhäuser. Die Wurst wird regelmäßig auf den Reifegrad überprüft und gegebenenfalls umgelagert. Das Handwerk sorgt für ein charakteristisches, besonders intensives Aroma der Wurst, ist aber gleichzeitig mit viel Überwachung und Pflege verbunden.
Die KI-gesteuerten Sensoren können laut Universität Werte wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Kammer sowie Wassergehalt oder PH-Wert der Würste messen. Die Daten werden dann an einen Rechner übermittelt. Ein Programm errechne dann die nötigen Schritte und übermittele sie an die Metzger. Dabei erhält das System Rückmeldungen von den Fachleuten, die es wiederum einspeist und verarbeitet. So entwickelt sich das Programm weiter.
Das Projekt „Ahle Wurst trifft KI“ wird vom hessischen Digitalministerium mit 100.000 Euro gefördert. Das Projekt soll auch auf Bäckereien oder Käsereien übertragbar sein.