Hannover (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Montag die neu gestalteten Räume des „Hauses der Religionen“ in Hannover eröffnet. „Dieses Haus ist ein Symbol für ein vielfältiges, ein offenes, ein tolerantes Deutschland“, sagte Steinmeier vor rund 200 Gästen, unter ihnen Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). „Es strahlt über Hannover hinaus, denn es spiegelt eine religiöse Vielfalt wider, wie wir sie nicht nur in den großen Städten der Bundesrepublik, sondern längst auch in ländlicheren Gebieten in ganz Deutschland finden können.“
Das „Haus der Religionen“ ist das bundesweit erste und bisher einzige Zentrum für interreligiöse und interkulturelle Bildung, das von Vertretern fast aller großen Weltreligionen gemeinsam getragen wird. Dort stellen sich die Gemeinschaften der Christen, Juden und Muslime, der Hindus, Buddhisten und Bahai sowie der Aleviten, Jesiden und Humanisten vor. Ihr Ziel ist, Verständnis für andere Religionen und Weltanschauungen zu entwickeln. Seit 2005 ist die Einrichtung in einem früheren Kirchengebäude ansässig. Durch einen Umbau hat sich die Fläche in diesem Jahr auf rund 730 Quadratmeter verzehnfacht.
In der Begegnung verschiedener Religionen lauerten viele Konflikte und Feindbilder, die schnell in Hass und Gewalt umschlagen könnten, sagte Steinmeier. Deshalb sei es wichtig, dass Religionsvertreter respektvoll miteinander sprechen könnten, ohne sich gegenseitig abzuwerten und auszuschließen: „Die wechselseitige Akzeptanz und die Friedensfähigkeit der Glaubenslehren sind in einer Gesellschaft der Vielfalt ohne Alternative. Wir müssen darauf bestehen.“ Zuvor hatte Steinmeier an der Ordination von fünf Rabbinern in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hannover teilgenommen.