Hannover (epd). Bei der Ordination von fünf Rabbinern und einem Kantor in Hannover hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag die historische Dimension des Festaktes gewürdigt. „Wer hätte sich vorstellen können, dass nach dem Menschheitsverbrechen der Shoah in diesem Land wieder Rabbiner ausgebildet würden? Dass in Deutschland wieder ein so vielfältiges, in die Zukunft gewandtes jüdisches Leben erstehen würde?“, fragte Steinmeier in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hannover, wo die Ordination durch das orthodoxe Rabbinerseminar zu Berlin stattfand.
Als Bundespräsident empfinde er es als Ehre und als großes Glück, der Feier beizuwohnen. „Für mich ist es ein Tag der Hoffnung und der Freude“, betonte Steinmeier laut Redemanuskript
Die Ordinanden kommen gebürtig aus Deutschland, England, Moldawien und aus der Ukraine. Bei der Feier in Hannover handelt es sich den Angaben zufolge um die erste orthodoxe Rabbiner-Ordination in Niedersachsen seit dem Bestehen der Bundesrepublik. In Deutschland wurden erstmals 2009 wieder orthodoxe Rabbiner ordiniert. Durch den Zuzug orthodoxer Juden seit Beginn der 1990er wächst der Bedarf an Rabbinern und das Interesse an dem Beruf.