Klima-Aktionen: CDU-Protestanten bekräftigen Kritik an EKD-Präses

Klima-Aktionen: CDU-Protestanten bekräftigen Kritik an EKD-Präses

Schwerte, Bielefeld (epd). Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU in Nordrhein-Westfalen kritisiert in einem Beschluss die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, für Äußerungen zur Klima-Bewegung „Letzte Generation“. Heinrich habe während der EKD-Synode in Magdeburg „Straßenblockaden als legitimes Mittel des zivilen Widerstandes bezeichnet“, heißt es in der Stellungnahme, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. „Dieser Ansicht widersprechen wir. Wir haben die tiefe Sorge, dass solche Äußerungen der Evangelischen Kirche unermesslichen Schaden zufügen und die Leidensfähigkeit vieler Mitglieder in Anspruch nehmen.“

„Wir halten die Unterstützung gewaltbereiter Aktivisten in einem demokratischen Gemeinwesen für friedensfeindlich und brandgefährlich“, heißt es in dem am Samstag in Schwerte gefassten Beschluss. „Wir laden ein zu einer breiten Debatte über die Bedeutung von Gewalt und Frieden in der Evangelischen Kirche und bitten ihre verantwortlichen Gremien um klärende Stellungnahmen.“

Der Arbeitskreis entschied sich gegen die ursprünglich angekündigte Unterschriftensammlung, wie der Vorsitzende der EAK NRW, Henning Aretz, dem epd mitteilte. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, sei „auf den EAK zugekommen und hat unsere Einladung zu einem Gespräch über die Bedeutung von Gewalt und Frieden angenommen“. Damit beginne „die von uns geforderte Debatte in der Evangelischen Kirche nun bereits hochrangig“.

Das Mitglied der EKD-Synode und nebenamtliche Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen, Sigrid Beer, nahm Heinrich vor den Vorwürfen der Parteinahme für die „Letzte Generation“ in Schutz. Die EKD-Präses habe nach dem Auftritt einer Vertreterin der „Letzten Generation“ auf der EKD-Synode Verständnis gegenüber dem „Antrieb und der großen Angst“ geäußert, sowie dafür, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssten, sagte Beer bei der westfälischen Synode am Samstag. „Das heißt nicht, dass alle Aktionen gutgeheißen werden, die da stattfinden“, unterstrich die frühere Grünen-Landtagsabgeordnete. Dies sei im Nachhinein von Medien „in anderer Weise aufgegriffen worden“.

Das Anliegen, über die Legitimität von Maßnahmen und die Position der evangelischen Kirche zu reden, sei berechtigt, sagte Beer. Sie kritisierte zugleich, dass durch eine politische Zuspitzung „eine einseitige Darstellung“ erfolgt sei. Auf der EKD-Synode sei dieses Thema, begonnen von der Andacht über die inhaltlichen Impulse, klar schöpfungstheologisch eingebettet gewesen.