Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Verlängerung des Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer begrüßt. Die Einigung sei eine gute Nachricht, erklärte Schulze am Donnerstag in Berlin.
Der russische Angriffskrieg habe „dramatische Auswirkungen auf die Versorgungslage und die Lebensmittelpreise weltweit“. Der Transport von Getreide aus der Ukraine könne hier eine Entlastung schaffen, betonte die Entwicklungsministerin. Die Vereinbarung zur Ermöglichung der Getreideexporte wurde kurz vor dem drohenden Ende um weitere 120 Tage verlängert.
Russland und die Ukraine hatten sich am 22. Juli unter Vermittlung der UN und der Türkei auf die Schwarzmeer-Getreide-Initiative geeinigt. Sie soll trotz des Angriffskrieges Russlands den Export von Lebensmitteln aus der Ukraine über das Schwarze Meer sicherstellen. Gleichzeitig sollen Dünger und Lebensmittel aus Russland ausgeführt werden. Hätte eine Vertragspartei ihren Ausstieg angekündigt, wäre die Initiative am Samstag beendet gewesen. Bis zuletzt war unsicher, ob Russland weiter an Bord bleibt.
Schulze mahnte trotz der Verlängerung „tragfähige Alternativen“ an. Die vergangenen Wochen hätten deutlich gezeigt, dass man sich auf das Wort des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht verlassen könne, sagte die SPD-Politikerin. Die Abhängigkeit von Getreideimporten in Partnerländern müsse reduziert werden.
Russland und die Ukraine zählten vor dem Krieg zu den wichtigsten Getreidelieferanten weltweit, auch viele Länder Afrikas waren abhängig von Importen aus den beiden Ländern. Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine waren die ohnehin schon hohen Lebensmittelpreise sprunghaft angestiegen.