Düsseldorf (epd). Bei der geplanten Gaspreisbremse ist laut der Hans-Böckler-Stiftung eine Lösung möglich, die Haushalte mit niedrigem Einkommen nicht benachteiligt. In einer am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichten Studie schlägt die gewerkschaftsnahe Stiftung eine Obergrenze bei der staatlich subventionierten Gasmenge vor. Dies sei für die Behörden umsetzbar, spare Geld und sorge für mehr soziale Gerechtigkeit, hieß es.
Die Bundesregierung plant nach einer Empfehlung einer dafür berufenen Expertenkommission, Privatverbrauchern den Preis für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs auf 12 Cent pro Kilowattstunde zu begrenzen. Ein Haushalt mit hohem Einkommen, großer Wohnfläche und hohem monatlichen Verbrauch bekäme dabei allerdings hohe Entlastungszahlungen, was die Böckler-Stiftung als „ökonomisch und ökologisch unsinnig und sozial ungerecht“ kritisierte.
Eine Obergrenze würde dagegen die Unwucht reduzieren, indem sie sehr hohe Entlastungsbeträge kappt. Haushalte mit hohem Verbrauch und oft hohem Einkommen würden dann weniger als 80 Prozent ihres voraussichtlichen Verbrauchs zum staatlich gedrosselten Preis bekommen.
Voraussetzung wäre, Mehrfamilienhäuser mit Gas-Zentralheizung nach einer einfachen Erklärung durch die Vermieter von der Obergrenze auszunehmen. So ließe sich das Problem umgehen, dass den Gas-Lieferanten normalerweise Daten darüber fehlten, wie viele Haushalte mit einem Gasanschluss versorgt werden. Da Menschen mit niedrigem Einkommen häufiger in Mehrfamilien-Häusern lebten, werde damit der Anteil der Haushalte kleiner, die trotz niedriger Einkommen von der Kappungsgrenze betroffen wären, etwa weil ihre Mietwohnung alt und schlecht gedämmt sei.