Hannover (epd). Im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier weiht das bundesweit einzigartige „Haus der Religionen“ in Hannover am 21. November seine neu gestalteten Räume ein. Durch einen Umbau hat sich die Fläche des Domizils in der früheren evangelischen Athanasiuskirche auf 730 Quadratmeter verzehnfacht. „Das ist eine Riesenchance für Schulklassen und andere Gruppen, die Welt der Religionen kennenzulernen, und das unter einem Dach“, sagte der Vorsitzende des Trägervereins, Professor Wolfgang Reinbold, am Montag. Der Festakt mit Steinmeier beginnt um 17 Uhr.
Kernstück der neuen Räume ist eine Ausstellung über die Gemeinschaften der Christen, Juden und Muslime, der Hindus, Buddhisten und Bahai sowie der Aleviten, Jesiden und Humanisten. Sie stellen sich in kleinen Pavillons vor. Zahlreiche Gruppen sollen hier künftig zu Gast sein und miteinander ins Gespräch kommen. Dafür stehen auch ein Foyer mit geräumiger Teeküche und zwei Seminarräume zur Verfügung. Insgesamt ist Platz für bis zu 140 Personen. Auch der Bundeskongress der Räte der Religionen, einer Vereinigung von Räten der Religionen aus 65 Städten, wird hier künftig seinen Sitz haben.
Steinmeier statte dem „Haus der Religionen“ einen Besuch ab, weil die Einrichtung als Pilotprojekt bundesweit wegweisend sei, sagte Reinbold. Zwar entstehe gerade in Berlin das „House of One“, doch dort seien nur die monotheistischen Religionen vertreten. Ein weiteres Haus für alle Religionen gebe es seit 2014 nur in der Schweizer Hauptstadt Bern. Pläne für weitere Einrichtungen dieser Art entstünden zurzeit in Hamburg, München und Wien. Ziel sei es, Verständnis für unterschiedliche Kulturen zu entwickeln, sagte Reinbold: „Wir müssen lernen, mit Differenzen umzugehen in einer Welt, die immer diverser wird.“