Berlin (epd). Die Wehrbeauftragte Eva Högl fordert in der Kirche mehr Wertschätzung für Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten. Die Truppe habe in den vergangenen Jahren unter dem Desinteresse der Gesellschaft gelitten, sagte die SPD-Politikerin am Freitag auf der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in der Bundeshauptstadt. „Interesse bedeutet auch Wertschätzung“, betonte sie. Es sei traurig, dass erst der Ukraine-Krieg dazu geführt habe, dass sich auch die breite Gesellschaft für die Bundeswehr interessiert.
An die 108 Kirchenparlamentarier appellierte die Wehrbeauftragte des Bundestages: „Schaffen Sie Begegnungen mit Soldatinnen und Soldaten, laden Sie sie zu Gottesdiensten und Andachten ein, zu Diskussionsveranstaltungen.“ Högl fügte hinzu: „Haben Sie ein offenes Ohr und offene Augen.“
Die Wehrbeauftragte betonte zugleich den hohen Stellenwert der Militärseelsorge in der Bundeswehr. Alle, die sich da engagieren, leisteten einen wichtigen Beitrag auch für nicht konfessionelle Soldatinnen und Soldaten.
Högl war als Vertreterin der Politik von der Synode zu einem Gastvortrag eingeladen. Die Kirchenparlamentarier tagen noch bis Samstag unter Leitung von Präses Harald Geywitz in der St. Bartholomäuskirche in Berlin-Friedrichshain. Die Synode ist das oberste Leitungsgremium der evangelischen Kirche in der Hauptstadtregion. Die 108 Synodalen vertreten mehr als 862.000 Mitglieder.