Düsseldorf (epd). Mit der Grippewelle nehmen laut Apothekerverband Nordrhein die Lieferprobleme bei Medikamenten zu. „Bei den Lieferengpässen von Arzneimitteln spitzt sich die Lage immer weiter zu“, sagte Verbandschef Thomas Preis der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitag). „Nach brancheninternen Hochrechnungen sind derzeit schon über 1.000 Arzneimittel betroffen und nicht lieferbar, Tendenz weiter steigend.“ Neben therapierelevanten Arzneimitteln wie Antibiotika und Blutdruckmitteln fehlten auch zahlreiche einfache Erkältungsmittel.
Magenmedikamente mit Pantoprazol und Codein-Hustenmittel seien für die Apotheken zurzeit fast gar nicht mehr zu bekommen, sagte Preis. „Seit dem Sommer liefern die Hersteller auch fast keine Fiebersäfte für Kinder mit Paracetamol oder Ibuprofen an die Apotheken aus.“ Den Apothekenteams gelinge es nur mit großem Engagement, dass aus den Lieferengpässen noch kein Versorgungsnotstand für die Patienten geworden sei.
Preis appellierte an die Politik, angesichts des bevorstehenden Winters Abhilfe zu schaffen. „Denn viele Medikamente, die jetzt notwendig sind, sind schwer oder teilweise überhaupt nicht zu bekommen.“ Laut Robert Koch-Institut hat die Influenzawelle in diesem Jahr bereits im Oktober und damit ungewöhnlich früh begonnen.