Mainz, Freiburg (epd). Wissenschaftler aus Mainz und Freiburg haben in Italien Überreste eines bislang unbekannten, monumentalen Tempels aus der Etrusker-Zeit entdeckt. Bei einem Grabungsprojekt auf dem Gebiet der antiken Stadt Vulci in der Provinz Latium stießen sie auf die Überreste eines 45 mal 35 Meter großen Sakralbaus, wie die Mainzer Gutenberg-Universität am Donnerstag mitteilte. Der Bau aus dem fünften Jahrhundert vor Christus liege direkt neben dem bereits in den 1950er Jahren freigelegten „Großen Tempel“ von Vulci.
Im Rahmen eines 2020 gestarteten Forschungsprojekts wollten die Wissenschaftler gemeinsam mit italienischen Kollegen ursprünglich die Siedlungsgeschichte der Stadt erforschen, die in der Antike zum etruskischen „Zwölfstädtebund“ gehörte und zu den wichtigsten urbanen Zentren im heutigen Italien zählte. Bei weiteren, noch ausstehenden Arbeiten suchen die Archäologen nach neuen Erkenntnissen über das einstige Aussehen des Tempels und über die Religion der Etrusker, deren Sprache bis heute nur ansatzweise entziffert werden konnte.