Forscher wollen alle Oasen der Welt in Datenbank erfassen

Forscher wollen alle Oasen der Welt in Datenbank erfassen

Frankfurt a.M. (epd). Alle Oasen der Welt sollen in einer öffentlichen Online-Datenbank erfasst werden. Bisher gebe es keine globale Übersicht zur Verteilung, zum Zustand und zu den Veränderungen der Oasen, sagte der Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main, Klement Tockner, am Mittwoch. Oasen seien einzigartige und vielfältige Ökosysteme, die durch die Erderhitzung und die Änderung der Landnutzung gefährdet seien. Bürger könnten die Forscher bis Ende des Jahres mit Fotos von Oasen beim Aufbau der Datenbank unterstützen.

Vierzig Prozent der Landfläche der Erde sind nach Angaben der Senckenberg-Gesellschaft Trockengebiete. Die Oasen als grüne Inseln darin, von unterirdischen Wasserspeichern versorgt, hätten eine einzigartige biologische und kulturelle Vielfalt bis hin zu großen Zivilisationen hervorgebracht. Bis zu 224 Millionen Menschen leben nach den Worten von Tockner allein im Nahen Osten und in Afrika in Oasen. Übernutzung der natürlichen Ressourcen, Industrialisierung der Landwirtschaft, Massentourismus und Kriege bedrohten Oasen weltweit.

Die Senckenberg-Forscher haben nach eigenen Angaben bisher 2.900 wissenschaftliche Arbeiten zu Oasen gesichtet und begonnen, eine Datenbank aufzubauen. Eingeflossen seien bisher Informationen aus 1.224 Arbeiten. Bürger, die mithelfen wollten, könnten den Standort, den Namen oder ein Foto einer Oase auf der Projektseite hochladen. Auch Fotos von identifizierten Pflanzen- oder Tierarten in Oasen sowie von der menschlichen Nutzung könnten eingereicht werden. Eine Jury werde im Januar Gewinner auswählen, die für ihre Fotos Buchpreise erhalten.