Eisenach (epd). Ein Teilstück der ehemaligen Synagogenstraße in Eisenach erhält am 9. November ihren alten Namen zurück. Die Rückbenennung erfolge im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Pogroms gegen die jüdische Bevölkerung von 1938, erklärte die Stadtverwaltung am Dienstag. Das Gedenken werde organisiert von den beiden großen Kirchen, der Stadtverwaltung sowie dem Eisenacher Bündnis gegen Rechtsextremismus.
Auch wenn Eisenach seit 84 Jahren keine Synagoge mehr besitze, komme der Wiederbenennung eine große Symbolwirkung zu, hieß es weiter. Konkret erhält der südliche Abschnitt der heutigen Wilhelm-Rinkens-Straße seinen ursprünglichen Namen zurück. In diesem Abschnitt hatte bis 1939 die ein Jahr zuvor zerstörte Synagoge gestanden.
Im Anschluss an die Umbenennung soll sich ein Gedenkmarsch in Richtung Bahnhof in Bewegung setzen. Er folge dabei der Strecke, die hunderte jüdische Einwohnerinnen und Einwohner Eisenachs im Mai 1942 auf dem Weg zu ihrer Deportation hätten gehen müssen. Am Bahnhof werde eine Gedenktafel enthüllt. Die Gedenktafel soll den Eisenacher Opfern, welche durch die Nationalsozialisten deportiert wurden, einen Namen und ein Gesicht geben.