Bamberg, Rom (epd). Papst Franziskus hat an Allerheiligen der Bitte des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick entsprochen, ihn von seinem Amt zu entpflichten. Die Entscheidung wurde am Dienstag zeitgleich in Rom und in Bamberg verkündet, teilte das Erzbistum Bamberg mit. Mit seinem Rücktritt wolle der 73-jährige Schick die bevorstehenden wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen im Erzbistum einem jüngeren Nachfolger überlassen.
„Vernunft und Verantwortung“ hätten ihn bereits im ersten Quartal des Jahres zu dieser Überzeugung kommen lassen. In einer Privataudienz im April habe er deshalb dem Papst seinen Rücktritt angeboten, schrieb Schick in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Menschen im Erzbistum Bamberg. Seine Aufgaben im Erzbistum habe er in seiner 20-jährigen Amtszeit erfüllt und abgeschlossen, schrieb Schick weiter.
In seinem Brief wies Schick auf bevorstehende Personalentscheidungen im Erzbistum und auf die Umsetzung der Reformbeschlüsse des Synodalen Wegs und des weltweiten synodalen Prozesses hin, die die zwei Jahre bis zu seinem 75. Geburtstag überschritten. Papst Franziskus habe ihn zunächst gebeten, weiter im Amt zu bleiben. „Nach nochmaligem Vortragen meiner Gründe hat er meiner Bitte Ende September dann entsprochen“, sagte Schick. Der Amtsverzicht sei damit am 1. November 2022 wirksam geworden.
Ludwig Schick wurde am 22. September 1949 in Marburg geboren und 1975 in Fulda zum Priester geweiht. Ab 1985 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät in Fulda, bis er 2002 zum Erzbischof von Bamberg ernannt wurde. Von 2006 bis 2021 war er Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Das Domkapitel wird nach eigener Aussage baldmöglichst einen Administrator wählen, der bis zur Ernennung eines Nachfolgers durch den Papst das Erzbistum leitet.