Frankfurt a.M. (epd). Die Besatzung des Rettungsschiffs „Ocean Viking“ hat im Mittelmeer 56 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Die Überlebenden hätten stundenlang in einem überfüllten Holzboot in internationalen Gewässern vor Lampedusa ausgeharrt, teilte die Organisation „SOS Méditerranée“, die das Schiff betreibt, am Mittwoch auf Twitter mit. Demnach befanden sich 27 unbegleitete Minderjährige und zwei Frauen unter den Geretteten. Nach mehreren Einsätzen seien nun insgesamt 202 Menschen an Bord der „Ocean Viking“.
Außer der „Ocean Viking“ hält derzeit auch die „Humanity 1“ auf dem Mittelmeer nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten Ausschau. Das Schiff der deutschen Organisation „SOS Humanity“ hat nach eigenen Angaben 180 Überlebende an Bord.
Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettung. Die Mittelmeer-Überquerung ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben dabei in diesem Jahr bereits 1.762 Menschen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen.