Köln (epd). Angesichts der steigenden Preise besonders für Energie kann laut einer Umfrage nur noch jeder Zweite in Deutschland sparen. 2020 hätten noch 70 Prozent der Deutschen regelmäßig Geld beiseitelegen können, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft am Montag in Köln Ergebnisse einer Befragung in Zusammenarbeit mit dem Sinus-Institut mit. Bei Menschen mit einem verfügbaren Monatseinkommen von weniger als 1.500 Euro sei sogar nur noch jeder Fünfte in der Lage, etwas zu sparen - gegenüber 35 Prozent vor zwei Jahren.
Die „Verschlechterung der Sparfähigkeit“ reicht den Angaben zufolge bis tief in die Mittelschicht hinein. Während 2020 noch 80 Prozent der Befragten mit einem Einkommen zwischen 2.000 und 2.500 Euro Geld zurücklegen konnten, sei dies aktuell nur noch knapp über die Hälfte, erklärte das Institut. Weniger Einschränkungen spüren demnach Menschen, die 4.000 Euro und mehr zur Verfügung haben. Hier ging der Anteil derjenigen, die etwas sparen, von 93 auf 85 Prozent zurück.
Laut den Ergebnissen der Befragung kann jeder Sparer hierzulande durchschnittlich 550 Euro monatlich beiseitelegen. Wer über ein Einkommen wischen 3.000 und 4.000 Euro verfügt, kann demnach rund 710 Euro sparen.
Die stark steigenden Energiepreise kämen in gesellschaftlichen Schichten an, die sich bislang geschützt fühlten, erklärte das Institut der deutschen Wirtschaft. 67 Prozent der Befragten berichteten demnach „von starken finanziellen Einbußen“ durch teure Energie.
Das Institut der deutschen Wirtschaft befragte den Angaben zufolge gemeinsam mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Sinus zwischen dem 1. und 14. September online 2.010 Menschen zwischen 18 und 75 Jahren. Die Stichprobe sei repräsentativ für die Merkmale Alter, Geschlecht, Bildung und Wohnsituation und an die Einkommensstruktur der Langzeit-Haushaltsbefragung SOEP 2020 angepasst.