Frankfurt a.M. (epd). Das Seenotrettungsschiff „Humanity 1“ hat am Samstagabend 45 Menschen aus Seenot im Mittelmeer gerettet. Man habe die Menschen, darunter vier unbegleitete Minderjährige, in der maltesischen Such- und Rettungszone auf einem kleinen Holzboot gefunden, teilte die Organisation „SOS Humanity“ am Sonntag mit.
Keine der Personen auf dem Boot habe eine Rettungsweste getragen, auch der Treibstoff sei ausgegangen. Laut Mitteilung koordinierte die maltesische Rettungsstelle ein US-amerikanisches Regierungsschiff sowie ein Handelsschiff, um das Boot vor Ort zu sichern. Die „Humanity 1“ sei hingegen während des Rettungseinsatzes von der maltesischen Rettungsleitstelle ignoriert worden, kritisierte die Organisation.
Die Crew habe trotz Anfragen weder Informationen noch eine Koordinierung von den maltesischen Behörden erhalten. Das Handelsschiff sei vor Ort geblieben, bis die Crew der „Humanity 1“ alle Menschen an Bord genommen hatte, hieß es.
Am Samstag durften zudem 293 Geflüchtete im italienischen Tarent von Bord der „Geo Barents“ gehen, wie die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das private Rettungsschiff betreibt, auf Twitter mitteilte. Die Besatzung hatte die Schutzsuchenden in den vergangenen Tagen bei mehreren Einsätzen aus Seenot gerettet.