Köln (epd). Zur Jubiläumssession 200 Jahre Kölner Karneval im nächsten Jahr planen Stadt und Karnevalsgesellschaften ein umfangreiches Programm. Die Stadt wolle die facettenreiche Geschichte des Kölner Karnevals und seinen Stellenwert für die Gesellschaft unter anderem mit Ausstellungen und Veranstaltungen würdigen, kündigte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Donnerstag in Köln an.
Das Kölnische Stadtmuseum lädt den Angaben zufolge in Kooperation mit dem Festkomitee Kölner Karneval im Frühjahr zu einer Sonderschau über die Wurzeln des Kölner Karnevals im Jahr 1823 ein. Einzigartige Exponate gäben Einblick in die Geburtsstunde des bis heute gefeierten, organisierten Karnevals, hieß es. Dessen zentrale Charakteristika, wie ein zentraler Rosenmontagszug oder die Einführung des „Prinzen Karneval“, prägten die „Fünfte Jahreszeit“ nach wie vor.
Ein dunkles Kapitel der Karnevalsgeschichte beleuchtet die Ausstellung „Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz - Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda“ im NS-Dokumentationszentrum. Sie thematisiere die Gleichschaltung der Karnevalsgesellschaften, enge personelle Verbindungen von Karnevalisten und Angehörigen der NS-Organisationen, kommunalen Behörden und Parteistellen während des Nationalsozialismus, hieß es weiter.
Mit eigenen Veranstaltungen begehen die vier Jubiläumsgesellschaften, die „Kölsche Funke rut-wieß vun 1823“, „Die Grosse von 1823”, die “Hellige Knäächte un Mägde” und die „Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde“ ihren 200. Geburtstag. Neben klassischen Karnevalssitzungen kündigten sie auch Konzerte, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen oder Sommerfeste an.
Am 11.11.2023 schließlich steht noch eine europäische Ehrung bevor, wie der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, mitteilte. Dann wird Köln von der Närrischen Europäischen Gemeinschaft mit dem Titel „Närrisch-Europäische Kulturstadt“ ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr über diese Ehre, die nicht nur ein gelungener Abschluss für unser Jubiläumsjahr ist, sondern auch eine besondere Wertschätzung gegenüber unserer karnevalistischen Historie“, sagte Kuckelkorn.