Tausende venezolanische Migranten hängen in Mexiko fest

Tausende venezolanische Migranten hängen in Mexiko fest

Mexiko-Stadt, San Pedro Tapanatepec (epd). Nach den jüngsten Vereinbarungen zwischen der mexikanischen und der US-Regierung über venezolanische Migranten und Flüchtlinge spitzt sich die Situation im Süden Mexikos zu. Mindestens 8.000 Menschen warten Berichten lokaler Medien vom Dienstag (Ortszeit) zufolge in der Stadt San Pedro Tapanatepec darauf, dass sie von der mexikanischen Einwanderungsbehörde Visa zur Weiterreise in den Norden des Landes erhalten.

80 Prozent von ihnen stammen aus Venezuela. Sie haben sich in mehreren Karawanen von der guatemaltekischen Grenze aus auf den Weg Richtung USA gemacht. Zugleich nimmt die Zahl der Venezolaner, die illegal die Grenze von Guatemala nach Mexiko überschreiten, weiterhin zu.

Vergangene Woche hatten die mexikanische und die US-Regierung vereinbart, dass die Migration venezolanischer Migranten von der Südgrenze Mexikos Richtung USA eingedämmt werden soll. Washington hat sich bereit erklärt, 24.000 Schutzsuchende aus dem Krisenland aufzunehmen, die mit dem Flugzeug einreisen. Zugleich akzeptierte die mexikanische Regierung, Menschen wieder aufzunehmen, die illegal in die Vereinigten Staaten eingereist sind. Sie werden nun nach Mexiko abgeschoben.

Bereits seit Januar dieses Jahres benötigen Venezolanerinnen und Venezolaner ein Visum, um in die USA einzureisen. Viele sind seither gezwungen, illegal über die Grenze zu gelangen. Durch die neue Regelung werden sie, wenn US-Grenzschützer sie aufgreifen, wieder nach Mexiko abgeschoben. Auch an der US-Grenze im Norden Mexikos hängen nun Tausende Venezolanerinnen und Venezolaner fest.

Zwischen Oktober 2021 und August dieses Jahres wurden an der US-Grenze 150.000 Menschen aus Venezuela festgenommen. Das sind dreimal so viele wie im Vorjahr. Wer sich auf dem Landweg aus dem südamerikanischen Staat aufmacht, muss den gefährlichen Darién-Dschungel durchqueren, um von Kolumbien nach Panama zu gelangen. Von dort aus reisen die Schutzsuchenden durch Zentralamerika, um nach Mexiko zu gelangen.