Genf (epd). Im dürregeplagten Somalia droht laut dem Hilfswerk Unicef vielen Kindern der Tod durch Hunger und Krankheiten. Allein im August seien 44.000 Kinder mit schwerer akuter Unterernährung in Gesundheitseinrichtungen eingeliefert worden, erklärte der Unicef-Sprecher James Elder am Dienstag bei einer Videopressekonferenz in Genf.
Es sei zu befürchten, dass Tausende andere Kinder keine Hilfe erhielten. „Schwer unterernährte Kinder haben ein bis zu 11-mal höheres Risiko, an Durchfall und Masern zu sterben als gut ernährte Kinder“, sagte er. „Bei solchen Raten steht Somalia am Rande einer Tragödie, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat.“
Zwar habe Unicef in diesem Jahr schon mehr als 300.000 Kinder wegen schwerer akuter Unterernährung behandelt. Aber die Finanzierung der Hilfe bleibe ein Problem. Der Unicef-Spendenaufruf zur Unterstützung von Familien und ihren Gemeinschaften in der Region am Horn von Afrika beispielsweise sei derzeit nur zu drei Prozent finanziert.
In Somalia herrscht seit Jahren eine beispiellose Trockenheit. Dadurch wurden Ernte, Vorräte und Viehbestände vernichtet. Bei der Hungersnot von 2011 starben in dem unterentwickelten Land 260.000 Menschen.