Genf (epd). Die Menschen im Krisenland Haiti sind laut dem Welternährungsprogramm der UN einer humanitären Katastrophe ausgesetzt. Die gewaltsamen Unruhen hätten die Hilfsmaßnahmen für die Bevölkerung weitgehend zum Erliegen gebracht, erklärte der WFP-Landesdirektor Jean-Martin Bauer am Freitag in einer Videopressekonferenz in Genf.
Inzwischen hungerten 4,7 Millionen Menschen in dem Inselstaat. Fast die Hälfte der Bevölkerung Haitis sei somit von Hunger betroffen. In Cité Soleil, einem Stadtteil der Hauptstadt Port-au-Prince, litten 19.000 Menschen unter katastrophalen Hungerbedingungen.
Bewaffnete Banden verüben in Haiti Gewalttaten und versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Zudem brach die Cholera wieder aus, die Versorgung stockt. Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. UN-Generalsekretär António Guterres hatte unlängst die sofortige Entsendung einer internationalen Eingreiftruppe zur Bewältigung der humanitären Krise gefordert.