Oldenburg (epd). Trotz hoher Lebenshaltungskosten und Lebensmittelpreise gibt es nach Ansicht von Experten zahlreiche Möglichkeiten, sich auch weiterhin gesund und genussvoll zu ernähren. Das sei möglich, ohne viel Geld auszugeben, sagte Lea Thobe vom Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) in Oldenburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dafür seien allerdings entsprechende Kompetenzen nötig. Das Wissen rund um Lebensmittel sowie eine gute Organisation des Haushalts seien das A und O.
Als Beispiel führte Thobe das Mindesthaltbarkeitsdatum an. Die meisten Lebensmittel seien auch Tage oder sogar Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar. „Sehen, Riechen und Schmecken Sie, vertrauen Sie Ihren Sinnen“, sagte sie. Ganz anders sei das beim „Verbrauchsdatum“, mit dem keimanfällige Lebensmittel wie Hackfleisch gekennzeichnet werden. „Diese Produkte sollten nach Ablauf des Datums sofort entsorgt werden.“
Wissenslücken gebe es auch bei der Frage, welche Gemüse- und Obstsorten regional angebaut werden und wann sie reif sind. Darauf zu achten, sei nicht nur aus Umweltschutzgründen wichtig, weil lange Transportwege entfallen, sondern auch, weil regionales und saisonales Gemüse und Obst preiswert sei. Thobe empfiehlt, sich im Internet den Saisonkalender anzuschauen oder mit den Wochenmarkt-Händlern ins Gespräch zu kommen.
Menschen, die Lebensmittel länger lagern und sich Vorräte anlegen möchten, rät die Hauswirtschafterin zu einer sorgfältigen Planung. Sinnvoll seien gut beschriftete und transparente Vorratsbehälter, die platzsparend im Küchenschrank sowie im Kühl- und Tiefkühlschrank gestapelt werden könnten. „Wichtig ist, dass ich meine Vorräte im Blick habe, sie in meinen Essensplan einbaue und weiß, wann sie ablaufen.“
Preiswerte Gerichte bestehen Thobe zufolge oft aus wenigen Zutaten, wie Pellkartoffeln mit Quark, Milchreis, Risotto oder Kürbissuppe mit Brot oder Croutons. „Bei Rezepten, für die ich tausend Soßen und Gewürze kaufen muss, besteht das Risiko, dass die Zutaten später nur herumstehen und ablaufen.“
Dankbare Resteverwerter seien Reis- und Nudelpfannen oder Quiche und Flammkuchen - im Herbst als Variante mit Kürbis, Feta und Zwiebeln. Und auch aus altem Brot könnten leckere Mahlzeiten entstehen, so etwa knusprige Brotchips, Knödel, vegetarische Frikadellen oder ein süßer Brotauflauf.