Karlsruhe, Düsseldorf (epd). Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Anklage gegen den Essener Schüler erhoben, der im Mai offenbar einen Anschlag auf seine Schule verüben wollte. Der Angeschuldigte sei hinreichend verdächtig, als „Jugendlicher mit Verantwortungsreife“ eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, erklärte der Generalbundesanwalt am Dienstag in Karlsruhe. Zudem sei der Gymnasiast, der sich zurzeit in Untersuchungshaft befindet, wegen Terrorismusfinanzierung sowie Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz angeklagt. Aufgrund von Hinweisen konnte der Jugendliche zuvor festgenommen und ein Waffenarsenal beschlagnahmt werden.
Die Bundesanwaltschaft, die im Mai drei Tage nach der Festnahme des Jugendlichen wegen der besonderen Bedeutung des Falls die Ermittlungen übernommen hatte, wirft dem Schüler vor, einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf das von ihm besuchte Don-Bosco-Gymnasium Essen geplant zu haben. Dabei sollten nach bisherigen Ermittlungen Lehrer und eine größere Anzahl von Schülern getötet werden.
Zur Umsetzung seines Vorhabens habe sich der damals 16-Jährige wesentliche Materialien für Rohrbomben angeschafft und sich im „Darknet“ über den Zusammenbau informiert, heißt es in der Anklage. Daneben habe der Jugendliche über Waffen verfügt, die bei dem Anschlag zum Einsatz kommen sollten. Die Bundesanwaltschaft listet Messer, Schlagringe, Macheten, Armbrüste inklusive Pfeilen sowie Luftdruck- und Schreckschusswaffen auf, die von Spezialkräften der Polizei in der Wohnung des Jugendlichen gefunden wurden.