Brüssel (epd). Die EU-Kommission hat ihren ersten Jugendaktionsplan verabschiedet. „Die beispiellosen Herausforderungen, die aus den aktuellen Krisen resultieren, wie Krieg, Klimawandel und Pandemie, haben einen erheblichen Einfluss auf Kinder und Jugendliche“, erklärte die EU-Kommissarin für Internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, am Dienstag in Brüssel. Der Aktionsplan sei die direkte Antwort der EU auf die veränderten Bedürfnisse junger Menschen.
Der Aktionsplan besteht aus drei Säulen. Er soll junge Menschen in politische Prozesse einbinden, ihnen helfen, die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie dafür benötigen und den internationalen Austausch fördern.
Nur 1,6 Prozent der Mitglieder in den Parlamenten weltweit seien in ihren Zwanzigern. Weniger als zwölf Prozent seien in ihren Dreißigern, erklärte EU-Kommissarin Urpilainen. Der Jugendaktionsplan solle daher mehr junge Menschen und insbesondere Frauen und Mädchen in die Politik bringen und in Entscheidungsprozesse einbinden. 40 Millionen Euro gehen zu diesem Zweck in die Initiative „Youth and Women in Democracy“.
Das zweite Ziel des Jugendaktionsplans sei es, junge Menschen zur politischen Teilhabe zu befähigen und damit Ungleichheit zu reduzieren. Zu diesem Zweck richtet die EU den „Youth Empowerment Fund“ ein. Das Pilotprojekt hat einen Etat von zehn Millionen Euro und soll jungen Menschen direkten Zugang zu EU-Fördermitteln geben.
Die dritte Säule dient dem Austausch von jungen Menschen. Im kommenden Jahr sollen rund 25.000 Jugendliche aus Staaten außerhalb der EU am Programm „Erasmus Plus“ teilnehmen. Außerdem richtet der Jugendaktionsplan die „African-EU-Youth-Academy“ ein und fördert diese mit 50 Millionen Euro.