Berlin (epd). In den Braunkohlerevieren der sächsischen Lausitz und in Mitteldeutschland sollen zwei milliardenschwere Großforschungszentren entstehen. Aus insgesamt sechs Bewerbungen wählten zwei Expertenkommissionen für das mitteldeutsche Revier das sogenannte Center for the Transformation of Chemistry (Zentrum für Chemie-Transformation) und für die Lausitz ein Großrechenzentrum des Deutschen Zentrums für Astrophysik aus, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Donnerstag in Berlin.
Beide Einrichtungen sollen vom Bund bis 2038 mit jeweils mehr als 1,1 Milliarden Euro finanziert werden und den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren vorantreiben. Künftig finde dort „Forschung auf höchstem Niveau statt“, sagte Stark-Watzinger: „Die beiden Großforschungszentren sollen der deutschen Forschungslandschaft insgesamt starke neue Impulse auf Topniveau geben, um die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.“
Das Zentrum für Chemie-Transformation soll in einer alten Zuckerfabrik im sächsischen Delitzsch bei Leipzig angesiedelt werden. Hier sollen Strategien entwickelt werden, wie sich die chemische Industrie unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen und damit nachhaltiger arbeiten kann.
Das Deutsche Zentrum für Astrophysik will in Görlitz ein Großrechenzentrum und in der Nähe von Bautzen ein Gravitationsteleskop 400 Meter tief im Granit errichten. Im Rechenzentrum sollen unter anderem riesige Datenströme zukünftiger Großteleskope gebündelt und verarbeitet werden. In beiden Einrichtungen sollen Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich entstehen.