Gütersloh (epd). Krisen haben nach Einschätzung der Bertelsmann Stiftung Auswirkungen auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt. So verlangten Arbeitgeber in Stellenanzeigen aktuell deutlich häufiger als vor der Krise Besonnenheit, Einfühlungsvermögen und eine positive Grundeinstellung, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Gütersloh bei der Vorstellung des aktuellen Jobmonitors. Stärker gefordert sei auch ein sicherer Umgang mit Daten und digitaler Identität. Dieses könne eine Folge der Corona-Krise mit mehr Homeoffice und Onlinekommunikation sein, erklärte die Stiftung.
Die Nachfrage nach Besonnenheit stieg laut den Daten des Jobmonitors im Jahr 2021 im Vergleich zu 2018 rund 70 Prozent an. Einfühlungsvermögen war um fast 40 Prozent häufiger gefragt, und eine positive Grundeinstellung um 26 Prozent. Auch die Kompetenz „Datensicherheit“ sei um 60 Prozent stärker gewünscht als vier Jahre zuvor. Zu den Top-Kompetenzen zählten nach wie vor Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit, hieß es weiter.
Basis für den aktuellen Jobmonitor seien 48 Millionen Online-Jobanzeigen innerhalb der Jahre von 2018 bis 2021, die mithilfe von Algorithmen des Jobmonitors durchforstet wurden. Über den Jobmonitor lasse sich mit wenigen Klicks ablesen, wo welche Berufe gefragt seien, wo die Nachfrage steige und welche sogenannten „Soft Skills“ gefordert würden.