Vorschlag: "Fifty-Fifty" für Gaspreise

Vorschlag: "Fifty-Fifty" für Gaspreise

Hannover (epd). Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und sein Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) haben ein Modell für eine „Gaspreisbremse“ vorgeschlagen. Es soll Privathaushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen von den gestiegenen Energiepreisen entlasten. Grundlage für das „Fifty-Fifty-Wärmebonus-Modell“ sei der Verbrauch des Vorjahres und der dafür gezahlte Durchschnittspreis für Gas und Fernwärme, erläuterte Lies am Mittwoch in Hannover. Die Differenz zum aktuell geforderten höheren Preis sollten sich dann der Staat und die Verbraucher teilen.

„Die von den enormen Gaspreis-Steigerungen Betroffenen brauchen schnelle und unbürokratische Entlastung“, sagte Weil. „Und es ist auch grundsätzlich sehr viel sinnvoller, einen früh greifenden Preisdeckel zu etablieren, als im Nachhinein Rettungsprogramme installieren zu müssen.“

Die Verbraucherinnen und Verbraucher könnten ihren 50-Prozent-Anteil durch Energieeinsparungen weiter reduzieren, erläuterten die SPD-Politiker. Alle Kosteneinsparungen kämen ihnen zugute, die Anreize vom Einsparen wirkten damit unvermindert. Der staatliche Bonus werde von den Energieversorgern bereits automatisch bei den Abschlagszahlungen berücksichtigt. Das Modell sei somit praktikabel und rasch umsetzbar.

„Es war uns ein Anliegen, ein Modell zu entwickeln, das ohne großen Aufwand noch in diesem Herbst umgesetzt werden kann und von dem die Menschen und die Betriebe vom ersten Moment an profitieren“, betonte Weil. Der Wärmebonus helfe auch dem Bäcker oder dem Laden um die Ecke. Umwelt- und Energieminister Lies unterstrich: „Das Fifty-Fifty Wärmebonus-Modell sorgt für eine rasche Senkung der Energiekosten, und es belohnt zusätzlich diejenigen, die Energie sparen.“

Andere Formen der Wärmeerzeugung wie Heizöl oder Holzpellets sollten einen ähnlichen Bonus erhalten, hieß es. Dieser könne aber nur pauschal festgelegt werden, weil der Verbrauch des Vorjahres hier nicht von einem Versorger ermittelt werden könne. Trotz eines solchen Preisdeckels seien weitere Hilfsprogramme nötig, ergänzte Weil.