München (epd). Nach öffentlich bekannt gewordenen Vorwürfen grenzüberschreitenden Verhaltens eines leitenden Mitarbeiters der Diakonie München und Oberbayern ist der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Bornmüller zurückgetreten. Er habe sich nach „reiflicher Überlegung und in enger Absprache mit den Aufsichtsratsmitgliedern der Diakonie München“ dazu entschieden, sein Amt niederzulegen, heißt es in einer Mitteilung der Diakonie vom Montag. Bornmüller sehe das Vertrauensverhältnis zum Diakonischen Werk Bayern und zur Landeskirche als „gestört“ an und wolle mit diesem Schritt „eine unvoreingenommene und sachliche Aufklärung“ befördern.
Hintergrund sind Vorwürfe gegen den Vorstandssprecher der Diakonie München. Der Aufsichtsrat hat nach eigenen Angaben Anfang August eine Kanzlei mit einer internen Untersuchung beauftragt, bei der es um „Vorwürfe von Grenzüberschreitungen“ sowie die Prüfung eines Renovierungsobjekts geht. Nach einem Bericht des Bayerischem Rundfunks (BR) hat sich eine Mitarbeiterin des Sozialunternehmens aber bereits im Herbst 2021 wegen „verbaler und körperlicher Grenzüberschreitung“ seitens des Vorstandssprechers an die Meldestelle „Aktiv gegen Missbrauch“ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche gewandt.
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, Peter Gleue, der jetzt satzungsgemäß den Vorsitz übernimmt, dankte dem zurückgetretenen Bornmüller. Man „bedauere seine Entscheidung mit großem Respekt“, sagte Gleue laut Mitteilung.