Berlin (epd). Die Zahl der Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO), die von Frauen geleitet werden, hat sich in den vergangenen vier Jahren um rund zehn Prozent erhöht. Das geht aus dem am Samstag in Berlin veröffentlichten zweiten Gleichstellungsbericht des Sozialverbands hervor. Von 72 Prozent sei der Anteil der Frauen als Leiterinnen der Einrichtungen seit 2018 auf 83 Prozent gestiegen. In der Geschäftsführung hielt sich deren Anteil auf niedrigem Niveau. Er stieg demnach im gleichen Zeitraum von 21 Prozent auf 23 Prozent.
Der Bericht bestätige, dass ernst gemeinte gleichstellungspolitische Vorhaben erfolgreich seien, sagte die Gleichstellungsbeauftragte des Präsidiums der Arbeiterwohlfahrt, Helga Kühn-Mengel. Frauen seien in Führungspositionen ab dem mittleren Management jedoch noch deutlich unterrepräsentiert: „Das wollen und werden wir jetzt angehen.“
Dafür empfiehlt der Bericht unter anderem eine Stärkung der Gender- und Vielfaltskompetenz von Beschäftigten und insbesondere Führungskräften sowie eine geschlechtergerechte und vielfaltssensible Gestaltung von Stellenausschreibungen und Auswahlverfahren. Um mehr Frauen in Leitungspositionen zu bringen, seien ferner neue Modelle wie Führen in Teilzeit und Top-Sharing nötig, hieß es. Die AWO veröffentlichte erstmals 2018 einen Gleichstellungsbericht.