Leopoldina diskutiert globale Gesundheit und Chancengleichheit

Leopoldina diskutiert globale Gesundheit und Chancengleichheit

Halle an der Saale (epd). Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hält eine systematische Analyse des Umgangs mit der Corona-Krise für zwingend erforderlich. Es gehe darum, Schlussfolgerungen für Politik und Gesundheitswesen aus der pandemischen Lage zu ziehen, sagte er am Freitag bei der Jahresversammlung der Wissenschaftsakademie Leopoldina in Halle an der Saale. Rund 260 deutsche und internationale Gesundheitsexperten diskutieren dort noch bis Samstag Wege zu weltweiter Gesundheit und Chancengleichheit.

Eine gute politische Führung sei der Schlüssel zur Bewältigung solcher Krisen, betonte Wieler. Starke Gesundheitssysteme seien zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung von Pandemien. Die politische Entscheidungsfindung müsse sich dabei von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Experten leiten lassen. Die zurückliegenden zweieinhalb Jahre seien dabei eine „kontinuierliche Lernkurve“ gewesen.

Der Notfallkoordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Mike Ryan, forderte stärkere und rechenschaftspflichtige Verwaltungssysteme für das weltweite öffentliche Gesundheitswesen. Die Häufigkeit und Intensität von Krisen werde zunehmen. Sie würden alte Menschen und arme Gesellschaften besonders treffen. Weltweit seien deshalb verbesserte Instrumente nötig, damit schnell auf Gefahrenmeldungen reagiert werden könne.

Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Sie wurde 1652 gegründet und hat heute 1.600 Mitglieder aus 30 Nationen.