Katholikenrat Osnabrück: Bode soll trotz Vorwürfen im Amt bleiben

Katholikenrat Osnabrück: Bode soll trotz Vorwürfen im Amt bleiben

Osnabrück (epd). Der Katholikenrat im Bistum Osnabrück hält es auch nach den schweren Versäumnissen des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode im Umgang mit Missbrauch für richtig, dass dieser im Amt bleiben will. „Als Vorsitzende des Katholikenrates begrüße ich diese Entscheidung des Bischofs, angesichts der jetzt erkennbaren Lage sein Amt weiterhin wahrzunehmen und die künftige Entwicklung zu gestalten“, schreibt die Vorsitzende des Laiengremiums, Katharina Abeln, in einer Stellungnahme vom Freitag. Zugleich forderte sie eine zügige Umsetzung angekündigter Konsequenzen.

Wissenschaftler der Universität Osnabrück hatten im Zwischenbericht ihrer Studie über sexualisierte Gewalt im Bistum Osnabrück schwere Vorwürfe gegen Bode erhoben. Er habe bis 2010 mehrfach Beschuldigte in ihren Ämtern belassen und damit weitere Tatgelegenheiten ermöglicht. Das von Bode seit 1995 geleitete Bistum zeige bis heute keine Bereitschaft, den Betroffenen gegenüber großzügig zu sein und seine eigene Verantwortlichkeit und Schuld vorbehaltlos anzuerkennen.

Bode hatte daraufhin am Donnerstag um Vergebung gebeten und eine Reihe grundlegender Änderungen in der Bistumsverwaltung angekündigt. Er habe in einigen Fällen fahrlässig gehandelt und trage für schwerwiegende Fehler die Verantwortung. Er habe erwogen, ob er dem Papst seinen Rücktritt anbieten solle, betonte Bode. Nach Gesprächen habe er aber entschieden, „mit aller Kraft den Aufgaben und Pflichten nachzugehen“.

Während die katholische Laieninitiative „neuer Anfang“ Bodes Rücktritt gefordert hatte, unterstützt der Osnabrücker Katholikenrat seine Entscheidung. „Mit dem diözesanen Schutzkonzept hat er im Bistum einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung eingeleitet“, schreibt Abeln. Zudem gehöre Bode zu den Bischöfen, die sich auch gesamtkirchlich für deutliche Reformen engagierten, etwa im „Synodalen Weg“. Gleichwohl seien die Ergebnisse der Studie erschütternd und Konsequenzen nötig. Es müsse sichergestellt werden, dass sexualisierte Gewalt verhindert wird und Täter zur vollen Verantwortung gezogen werden.