Mainz (epd). Archäologen der Universität Mainz haben im Umfeld des frühislamischen Kalifenpalastes von Khirbat al-Minya im Norden Israels Überreste einer alten Siedlung freigelegt, in der einst Christen und Juden lebten. Im Zuge der Ausgrabungen hätten sich Belege dafür gefunden, dass die Ortschaft schon mehrere Jahrhunderte bestanden haben muss, als der Palast im frühen 8. Jahrhundert nach Christus entstand. Dabei seien unter anderem Mosaikböden aus dem 5. oder 6. Jahrhundert entdeckt worden, die die Tier- und Pflanzenwelt Ägyptens darstellen, teilte die Universität am Mittwoch mit.
Archäologen der Johannes-Gutenberg-Universität arbeiten bereits seit Jahren im Umfeld der Palastanlage von Khirbat al-Minya am Nordwestufer des Sees Genezareth, deren Ruinen in den 1930er-Jahren entdeckt worden waren. Die Anlage geht vermutlich auf die Herrschaftszeit des sechsten Umayyaden-Kalifs al Walid I. (705-715) zurück. Ursprünglich hatten Wissenschaftler die These vertreten, das Wüstenschloss sei auf unbesiedeltem Gelände an einem menschenleeren Uferabschnitt erbaut worden.