Detmold (epd). Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) verzeichnet nach einem coronabedingten Einbruch der Gästezahlen in den Jahren 2020 und 2021 wieder eine steigende Anfrage für Klassenfahrten. Nach einer guten Auslastung der bundesweit mehr als 400 DJH-Häuser im Frühjahr seien die freien Plätze für den Herbst bereits Mangelware, erklärte der Pressesprecher des DJH-Hauptverbandes, Justin Blum, am Mittwoch in Detmold. Auch der Vorbuchungsstand für 2023 sei vielversprechend.
Blum sprach von einem „Comeback der Klassenfahrten“ und wies zugleich auf neue Schüler-Programme hin. So gebe es ab sofort ein neues erlebnispädagogisches Klassenfahrt-Paket mit Teamtraining und Sport, verfügbar in über 100 Jugendherbergen in Deutschland.
Schul- und Klassenfahrten machten vor der Pandemie einen Hauptteil der Gäste beim Jugendherbergswerk aus. Während 2019 hier noch über 3,6 Millionen Übernachtungen gezählt wurden, waren es 2020 nur noch 650.000. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl laut Blum um 260.000 auf rund 910.000 Schüler-Übernachtungen. „Für das DJH als gemeinnütziger Verband war ein so langes Fernbleiben unserer größten Gästegruppe natürlich schwer“, sagte der Sprecher des Jugendherbergswerks. Zugleich sei während der Corona-Krise erfreulicherweise die Zahl der Familienmitgliedschaften gewachsen.
Das Deutsche Jugendherbergswerk mit Sitz in Detmold ist nach eigenen Angaben der größte nationale Verband unter den weltweit existierenden Jugendherbergsorganisationen. Dem Verband gehören derzeit rund 2,3 Millionen Mitglieder an. Schon vor der Pandemie hatten den Angaben nach Familien nach Schulklassen und Freizeitgruppen auf dem dritten Platz aller Gästeankünfte gelegen. 2020 und 2021 waren sie die stärkste Gruppe.