Berlin (epd). Demenzkranke und ihre Angehörigen geraten nach Darstellung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft immer stärker unter Druck. Unterstützung durch Pflege- und Betreuungsdienste, Tages- und Kurzzeitpflegeangebote oder Pflegeheime seien immer schwieriger zu finden, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit der Hirnliga e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V. Viele betroffene Familien seien jetzt noch zusätzlich durch die Energiekrise und die überall steigenden Preise in großer Bedrängnis.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft und die anderen Verbände äußerten sich anlässlich des Welt-Alzheimertages, der seit 1994 jährlich am 21. September begangen wird. In diesem Jahr steht er unter der Überschrift „Demenz - verbunden bleiben“. Bundesweit finden in einer „Woche der Demenz“ zahlreiche Veranstaltungen statt, die auf die Situation der Betroffenen aufmerksam machen und Hilfsangebote aufzeigen sollen.
Zur aktuellen Situation von Demenzkranken erklärten die Verbände in Berlin, nicht nur Eigenanteile für Pflegeheime stiegen um bis zu 1.000 Euro pro Monat. Auch Pflegedienste legten steigende Kosten um. „Bei den Entlastungspaketen der Bundesregierung werden diese Menschen aber weitgehend vergessen“, kritisierte die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Monika Kaus.
Zudem seien die Auswirkungen des demografischen Wandels spürbar: Es fehlten Fachkräfte in den Krankenhäusern und der ambulanten und stationären Pflege. Diese Situation sei auch auf Überlastung, Krankheit und Quarantäneanordnungen zurückzuführen.