Weimar (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einer Kranzniederlegung ist am Samstag der Opfer des sowjetischen Speziallagers auf dem Weimarer Ettersberg gedacht worden. Eingeladen dazu hatte die Initiativgruppe Buchenwald 1945-1950 e.V. An der Gedenkveranstaltung nahmen auch Thüringens Kulturstaatssekretärin Tina Beer (Linke) und der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Peter Wurschi, teil.
Die Vorsitzende der Initiativgruppe, Heidrun Brauer, erinnerte an die unmenschlichen Bedingungen, die in Buchenwald auch zwischen 1945 und 1950 geherrscht hätten. Über ein Drittel der mehr als 7.000 Häftlinge hätten die Haft nicht überlebt. Sie seien an Hunger, Erschöpfung oder Krankheiten gestorben. Viele Gefangene seien auch nach der Haft für den Rest ihres Lebens traumatisiert gewesen. Zu DDR-Zeiten sei über deren Schicksale öffentlich nicht gesprochen worden.
Weder für die Toten noch für die Überlebenden sei jemals eine individuelle Schuld festgestellt worden, sagte Brauer. Die meisten Häftlinge seien ins Lager gekommen, weil sie Mitglied der NSDAP, Lehrer, Polizist oder Bürgermeister gewesen seien.