Berlin (epd). Der Sozialverband VdK fordert angesichts der aktuellen Preiserhöhungen mehr Entlastungen für Rentnerinnen und Rentner, von denen viele von Armut betroffen oder bedroht seien. „Wir haben die Rentenerhöhung zwar insgesamt begrüßt, aber die Inflationsrate liegt nun seit einem halben Jahr bei deutlich über sieben Prozent“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Die Rentenerhöhung vom Juli dieses Jahres sei längst aufgebraucht. Vor allem Empfängerinnen und Empfänger von Erwerbsminderungsrente erhielten häufig nur geringe Zahlungen.
Dass die Verbesserungen für erwerbsunfähige Frührentnerinnen und -rentner erst zum 1. Juli 2024 greifen, sei „viel zu spät und hilft den Betroffenen jetzt nicht“, unterstrich Bentele. Die Abschläge von bis zu 10,8 Prozent auf die Erwerbsminderungsrenten müssten abgeschafft werden: „Es muss verhindert werden, dass es zu weiteren Kaufkraftverlusten für die Rentner kommt.“ Von Armut betroffene Menschen hätten keine Ersparnisse, mit denen die Preissteigerungen aufgefangen werden könnten, sagte Bentele. „Das heißt, es wird am Essen, an warmer Winterkleidung und anderen notwendigen Dingen gespart.“
Im Juli waren die Altersbezüge für rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner um 5,35 Prozent im Westen und um 6,12 Prozent im Osten Deutschlands gestiegen. Auf die Erwerbsminderungsrenten der rund drei Millionen Frührentner soll ab Mitte 2024 ein pauschaler Zuschlag gezahlt werden.