Lübeck-Travemünde (epd). Die evangelische Nordkirche will die zusätzlichen Kirchensteuermittel aus der Energiepreispauschale für besonders von der Krise betroffene Menschen verwenden. Die knapp 150 Synodalen sprachen sich am Donnerstag bei ihrer Tagung in Lübeck-Travemünde mit großer Mehrheit für den Plan der Kirchenleitung aus. Für die Nordkirche fallen voraussichtlich 5,1 Millionen Euro zusätzlich aus der Energiepreispauschale an.
Die drei diakonischen Werke in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sollen sich das Geld teilen und von der Energiekrise besonders betroffene Familien, Kinder, Senioren, Auszubildende und Studierende zwei Jahre lang unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe soll bei den geförderten Projekten im Vordergrund stehen.
Mit dem Septembergehalt wird jedem Erwerbstätigen in Deutschland eine einmalige, zu versteuernde Energiekostenpauschale in Höhe von 300 Euro ausgezahlt. So erhalten Kirchen über die Kirchensteuer Mehreinnahmen, die sie nicht eingefordert haben.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte den Landeskirchen empfohlen, Bedürftige mit dem Überschuss zu unterstützen. Eine Rückzahlung der Kirchensteuer war in Erwägung gezogen worden, aber im Hinblick auf die Verwaltungskosten von etwa fünf Euro pro Rückzahlung wieder verworfen worden.