Lübeck-Travemünde (epd). Mit einem eindringlichen Friedensappell hat die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, am Donnerstag die Tagung der Landessynode in Travemünde eröffnet. Sie plädierte dafür, in der Debatte zum Ukraine-Krieg die Friedensstrategien der Vereinten Nationen (Peacebuilding) zu unterstützen. Dies bedeute, bei der Diskussion „notwendigerweise zurzeit auch kurzfristiges militärisches Handeln“ zu bedenken, so die Landesbischöfin. Gleichzeitig müsse eine langfristige Friedensperspektive in den Blick genommen werden. Beides zusammen zu denken, sei ein spezifischer Beitrag christlicher Friedensethik.
Dabei sei „Beidhändigkeit“ gefordert, sagte die Theologin. Mit der einen Hand müsse „sehr klar und sehr entschieden“ ein Aggressor zurückgewiesen werden. Mit der anderen Hand müsse an Friedensperspektiven gearbeitet werden. Dabei gehörten auch „marginalisierte Gruppen wie Frauen und Kinder“ einbezogen.
Angesichts des Klimawandels forderte die Landesbischöfin, den Klimaschutzplan der Nordkirche „energisch und zügig“ voranzubringen. Mit einem von der Landessynode 2015 verabschiedeten Gesetz hatte sich die Nordkirche dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu sein. Kühnbaum-Schmidt, die Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Schöpfungsverantwortung ist, erklärte es zur „Kernfrage“ des christlichen Glaubens, wie „wir uns zur Bewahrung des Lebens auf unserer Erde verhalten“.
Die Synode der Nordkirche diskutiert bis Samstag (17. September) in Lübeck-Travemünde die Ergebnisse eines fast dreijährigen Zukunftsprozesses und berät über die künftige Ausrichtung ihrer kirchlichen Arbeit.