Frankfurt a.M., Bogotá (epd). Die Gewalt gegen Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten in Kolumbien hält an. Allein in der vergangenen Woche seien vier von ihnen getötet worden, erklärte Human Rights Watch am Dienstag. Die zwei Frauen und zwei Männer setzten sich demnach für Landwirte, Arbeitsrechte, Frauen und Jugendliche ein. Laut dem Friedensforschungsinstitut Indepaz sind in diesem Jahr bislang 128 Aktivistinnen und Aktivisten getötet worden.
In dem südamerikanischen Land, in dem seit Jahrzehnten blutige Gewalt herrscht, werden Menschen, die sich für sozialen Wandel oder die Umwelt engagieren, systematisch verfolgt. Auch nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der größten Guerilla Farc 2016 sowie der Entwaffnung der größten paramilitärischen Organisation AUC vor rund 15 Jahren kommt das Land nicht zur Ruhe.
Nach Angaben des Amerika-Experten von Human Rights Watch, Juan Pappier, wurde der Bauernführer Sneider Ruiz Pinto am Sonntag im östlichen Departement Arauca nachts mit einem Messer niedergestochen. Am Tag davor erschossen demnach zwei Auftragsmörder den Gewerkschafter Sibares Lamprea Vargas in der nordkolumbianischen Stadt Barrancabermeja, als er die Totenwache seines Vaters verließ. Die Sozialaktivistin Eva Amaya Vidal wurde einen Tag vorher ebenfalls im Norden mit Messerstichen in ihrem Haus gefunden. Am Dienstag erschossen zwei Männer die Pädagogin und Kinderrechtlerin Sandra Patricia Montenegro im südwestlichen Palmira, während sie mit ihren Schülerinnen und Schülern Fußball spielte.