Görlitzer Synagoge wieder mit Davidstern

Görlitzer Synagoge wieder mit Davidstern

Görlitz (epd). Das im Sommer 2021 eröffnete Kulturforum Synagoge Görlitz krönt seit Montag ein Davidstern. Das 600 Kilogramm schwere jüdische Symbol wurde mit einem Kran auf die Kuppel gehoben, wie Stadtsprecherin Annegret Oberndorfer in Görlitz mitteilte. Die frühere Synagoge war als Ort der Begegnung und des gesellschaftlichen Lebens in Betrieb genommen worden. Das Jugendstilgebäude von 1911 ist die einzige Synagoge auf dem Gebiet des heutigen Freistaats Sachsen, die in der Reichspogromnacht 1938 nicht zerstört wurde.

Der ursprüngliche Davidstern war kurz nach Reichspogromnacht von der Kuppel heruntergerissen und zerstört worden. Der neue jüdische Stern wurde von einem Görlitzer Unternehmen aus Stahl gefertigt. Er ist etwa 5,20 Meter hoch und 1,60 Meter breit. Die Mittel für die Herstellung stammen aus Spenden. Die Kosten betragen laut der Stadtverwaltung rund 81.000 Euro.

Allein rund 70.000 Euro hatte ein Kreis um Alex Jacobowitz gespendet, der in Görlitz eine Jüdische Gemeinde aufbauen will. Der Görlitzer Stadtrat hatte sich im September 2020 für die Bekrönung mit einem Davidstern ausgesprochen.

Zuvor hatte der Förderkreis Synagoge Görlitz dafür plädiert, das Symbol neu herzustellen, um an Jüdinnen und Juden der Stadt zu erinnern und zu zeigen, dass jüdisches Leben willkommen ist. Der 2004 gegründete Förderkreis hatte die Synagoge in das städtische Bewusstsein zurückgeholt.

Die frühere Synagoge war jahrzehntelang saniert worden. Rund 12,6 Millionen Euro flossen in die Bauarbeiten. Seit 1963 ist das Gebäude in städtischem Besitz.