Frankfurt a.M. (epd). Innerhalb von weniger als 24 Stunden hat die Besatzung der „Sea-Watch 3“ Flüchtlinge aus vier Booten in Seenot gerettet. Insgesamt würden nun 267 Menschen an Bord versorgt, darunter ein zwei Wochen altes Baby, teilte die Hilfsorganisation Sea-Watch am Freitag mit. Am Donnerstag hatte die Crew bei zwei Einsätzen im Mittelmeer 128 Geflüchtete gerettet, am Mittag 64 aus einem überfüllten Holzboot und kurz danach weitere 64 Menschen aus einem instabilen Schlauchboot. Am Freitag kamen 139 Flüchtlinge aus zwei weiteren Booten dazu.
„Die Forderung nach legalen Fluchtwegen bleibt absolute Notwendigkeit“, erklärte Sea-Watch. Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.264 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
Es gibt keine staatlich organisierte Seenotrettung auf dem Mittelmeer. Lediglich private Initiativen halten nach Flüchtlingen in Seenot Ausschau. Unterstützt werden sie von der Notruf-Organisation Alarm Phone, die eine Hotline für Flüchtlinge in Gefahr betreibt. Immer wieder gibt sie den Rettungsorganisationen Hinweise auf Boote in Seenot, so auch im Fall eines der jüngsten Einsätze der „Sea-Watch 3“.
Außer der „Sea-Watch 3“ sind derzeit auch die von deutschen Hilfsorganisationen betriebenen Schiffe „Humanity 1“ und „Sea-Eye 4“ auf dem Mittelmeer unterwegs. Beide Schiffe haben jeweils mehr als 100 gerettete Flüchtlinge und Migranten an Bord.