Berlin (epd). Die Lohnunterschiede zwischen Ost und West wachsen nach einem Zeitungsbericht weiter. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) berichteten, lag der Durchschnittsverdienst im produzierenden Gewerbe und bei Dienstleistungen 2021 bei 55.797 Euro in Westdeutschland, in Ostdeutschland bei 43.624 Euro. Das entspricht einem Gehaltsunterschied von 12.173 Euro im Jahr. Im Vorjahr lag die Lohnkluft demnach bei 11.967 Euro.
Den Daten zugrunde liege eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes zu einer parlamentarischen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Wie die Funke-Zeitungen weiter schreiben, gibt es demnach auch unter den Geschlechtern große Unterschiede: Männer verdienten deutschlandweit im Schnitt 56.853 Euro, während Frauen nur 47.976 Euro im Jahr 2021 erhalten hätten.
Der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, sagte zu den Zahlen: „Wenn die ostdeutsche Mittelschicht 12.000 Euro im Jahr weniger zur Verfügung hat, dann zeigt das, dass sich die Preissteigerungen im Osten noch deutlich dramatischer auswirken werden.“ Pellmann war Initiator einer umstrittenen „Montagsdemonstration“ zu Wochenbeginn in Leipzig. Die Linke wollte die Veranstaltung als Auftakt für einen „heißen Herbst“ gegen die Sozial- und Energiepolitik der Bundesregierung verstanden wissen.
Wie aus den Zahlen weiter hervorgeht, gibt es auch in Ostdeutschland Unterschiede: Demnach verdienten die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit 41.715 Euro durchschnittlich am wenigsten. Am höchsten lag der Wert in Sachsen mit 44.531 Euro.