Die britische Königin Elizabeth II. ist tot. Sie ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland gestorben. Das teilte der Buckingham-Palast mit. Ihr Sohn Charles ist nun König. Sein offizieller Titel lautet King Charles III.
Großbritannien und der Rest der Welt trauert um die Queen, die die am längsten regierende Monarchin des britischen Königreiches war. Queen Elizabeth II. führte die Monarchie in Großbritannien von der Nachkriegszeit ins 21. Jahrhundert. Zwölf Premierminister und drei Premierministerinnen regierten unter ihr. Aus ihrer Ehe mit ihrem im April 2021 verstorbenen Mann Prinz Philip gingen vier Kinder hervor: Charles, Anne, Andrew und Edward. Im Juli 2022 hatte sie das 70. Thronjubiläum gefeiert.
Der Gesundheitszustand der Monarchin hatte sich bereits in den vergangenen Monaten verschlechtert. Vor einigen Tagen hatte sie die neue Premierminister Liz Truss auf dem Landsitz in Schottland begrüßt. Das Königshaus hatte mitgeteilt, dass die Queen friedlich gestorben sei. Die Familie befinde sich laut Mitteilung in Balmoral, werde jedoch morgen nach London reisen.
Der christliche Glaube prägte die Königin. Elizabeth II. war eine regelmäßige Kirchgängerin, die sich von ihrem Glauben im Leben getragen fühlte.
Steinmeier: Queen hat ein Jahrhundert geprägt
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem britischen Königshaus zum Tod von Queen Elizabeth II. kondoliert. Die Queen habe ein Jahrhundert geprägt, im Vereinigten Königreich und darüber hinaus weltweit, schrieb Steinmeier in der am Donnerstagabend in Berlin veröffentlichten Kondolenz. "Ihr Tod ist ein tiefer Einschnitt, das Ende einer Epoche", so der deutsche Bundespräsident.
"Millionen Deutsche fühlen sich heute in Trauer und herzlicher Anteilnahme mit den Menschen im Vereinigten Königreich verbunden. Ihre natürliche Autorität, ihre immense Erfahrung, ihre vorbildliche Pflichterfüllung werden uns in lebendiger Erinnerung bleiben", heißt es in dem Schreiben, in dem Steinmeier insbesondere die Verdienste der Monarchin um die Aussöhnung zwischen Großbritannien und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg würdigt: "Großbritannien hat Deutschland die Hand zur Versöhnung gereicht - und die Hand der Versöhnung war auch die Hand der Königin." Der Staatsbesuch der Queen im Jahr 1965 sei "eines der wichtigsten und wirkmächtigsten Symbole für die nach dem Krieg entstandene britisch-deutsche Freundschaft".
"Deutschland trauert um die Königin. Wir bleiben ihrem Vorbild von Freundschaft, Frieden und Humanität verpflichtet", schrieb Steinmeier, dessen Kondolenz mit persönlichen Worten endet: "Meine Frau und ich sind zutiefst dankbar für die Begegnungen, und wir behalten sie in ehrender Erinnerung. Wir sind ihr dankbar, dass sie unserem Land stets freundschaftlich verbunden war." Sein Mitgefühl und das der deutschen Bevölkerung gelte auch besonders der Königsfamilie. "Ich wünsche Ihnen in diesen Tagen Kraft, Gottes Segen und eine glückliche Hand für die große Aufgabe, die jetzt auf Sie, ihren Sohn, übergegangen ist", so der Bundespräsident.
Auch Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Nachricht vom Tod der britischen Königin Elizabeth II. "mit größter Trauer" vernommen. "Mit ihrem Tod geht eine Epoche zu Ende. Es gibt keine Worte, die die überragende Bedeutung dieser Königin, ihres Pflichtgefühls, ihrer moralischen Integrität, ihrer Hingabe und ihrer Würde über sieben Jahrzehnte für das Vereinigte Königreich, für Europa und die Welt auch nur annähernd würdigen können", erklärte Merkel am Donnerstagabend in Berlin.
Sie blicke mit größter Dankbarkeit auf ihre Begegnungen mit der Queen zurück. "Die Ehre, dass ich sie mehrmals treffen durfte und sie mich zum Ende meiner Amtszeit im vergangenen Jahr noch ein letztes Mal empfing, wird mir immer unvergessen bleiben", erklärte die CDU-Politikerin und fügte hinzu: "Meine Gedanken sind in dieser Stunde in besonderer Weise bei der königlichen Familie und seiner Majestät König Charles III."