Berlin (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt vor einer Insolvenzwelle bei sozialen Einrichtungen als Folge der massiv steigenden Energiekosten. Die Träger rechneten teilweise mit einer Verzehnfachung der Kosten für Gas und Strom und wüssten nicht, wie die Mehrausgaben finanziert werden sollen, teilte der Verband am Donnerstag in Berlin mit. Abhilfe könne nur ein staatlicher Schutzschirm schaffen.
In einem Brief an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) und Familienministerin Lisa Paus (Grüne) sowie an Länderminister schreibt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider, soziale Einrichtungen und Dienste „sind in einem noch nicht gekannten Ausmaß in ihrer Existenzgrundlage bedroht“. Energiesparen alleine könne keine Abhilfe schaffen bei den exorbitanten Energiekosten. Ohne zügige staatliche Unterstützung seien Insolvenzen in der Breite der sozialen Infrastruktur nicht auszuschließen, warnte Schneider. Eine Umlage der Kosten auf die Nutzerinnen und Nutzer der Dienste sei vielfach weder möglich noch für die Betroffenen zumutbar.
Bund und Länder müssten unter Beteiligung der Wohlfahrtsverbände schnellstens einen Schutzfonds für soziale Einrichtungen und Dienste auf den Weg bringen, forderte der Geschäftsführer. Anderenfalls drohe das Wegbrechen einer elementaren Säule der Daseinsvorsorge mit verheerenden Konsequenzen für alle, die auf Hilfe, Beratung und Unterstützung angewiesen seien, sagte Schneider.