Wiesbaden (epd). Kohlekraftwerke haben im ersten Halbjahr 2022 fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Stroms produziert. Der Anteil von Kohlestrom nahm in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um 17,2 Prozent zu und betrug 31,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Gleichzeitig ließ die Bedeutung von herkömmlichen Energieträgern aber bei einer insgesamt um 1,3 Prozent auf 263,2 Milliarden Kilowattstunden gestiegenen Stromproduktion nach.
Die Stromerzeugung in Kohle-, Atom-, Erdgas- und anderen konventionellen Kraftwerken ging um 7,1 Prozent auf 51,5 Prozent des ins Netz eingespeisten Stroms zurück, während die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 12,1 Prozent zulegte und jetzt einen Anteil von 43,8 Prozent ausmacht. Zudem importierte Deutschland 9,1 Prozent weniger Strom.
Kohle blieb damit wie schon im gesamten Jahr 2021 der wichtigste Energieträger. Der Anteil von Strom aus Erdgas nahm in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 17,9 Prozent ab, die Stromerzeugung mittels Kernenergie ging nach dem Abschalten von drei Kraftwerken zum Jahresende 2021 sogar um mehr als die Hälfte, minus 50,8 Prozent, zurück.
Strom aus Windkraft legte deutlich um 18,1 Prozent zu und steuerte rund ein Viertel (25,7 Prozent) zum Energiemix bei. Allerdings war das erste Quartal 2021 windarm und deshalb ein niedriger Vergleichswert. Die Stromproduktion aus Sonnenenergie wuchs von Januar bis Juni dank einer ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden um 20,1 Prozent und kommt auf einen Anteil von 11,2 Prozent.