Ermittlungsverfahren nach Demonstrationen in Leipzig

Ermittlungsverfahren nach Demonstrationen in Leipzig

Leipzig (epd). Nach mehreren Demonstrationen am Montagabend in Leipzig hat die Polizei zehn Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bearbeitet würden mutmaßliche Fälle von Körperverletzungen sowie Anzeigen wegen Diebstahls und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, teilte die Polizeidirektion Leipzig am Dienstag mit.

Mehrere tausend Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern hatten voneinander getrennt am Montag in Leipzig gegen die Energie- und Sozialpolitik der Bundesregierung demonstriert. Einem Aufruf der Partei Die Linke zu Protesten unter dem Slogan „Heißer Herbst gegen soziale Kälte“ waren nach Schätzungen von Beobachtern etwa 2.000 bis 3.000 Menschen gefolgt.

Auf dem Augustusplatz im Zentrum versammelte sich außer den Linken auch die rechtsextreme Splitterpartei „Freie Sachsen“ zu einer Kundgebung. Dort kamen laut Beobachtern bis zu 1.000 Menschen zusammen.

Die Polizei sprach von Teilnehmenden im mittleren vierstelligen Bereich. Konkretere Zahlen könnten „nicht seriös angegeben werden“, hieß es. Dies sei der dynamischen Situation geschuldet und liege auch daran, dass einzelne Teilnehmende ihren Versammlungsort wechselten.

Angemeldet hatte die Demonstration der Linken in Leipzig der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann. Er sagte, es sei „Zeit zu handeln“ und auf die Straße zu gehen, bevor es andere täten. Der frühere Linken-Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi kritisierte die Vereinnahmung des Themas von Rechts.

Begleitet wurde der Aufzug der „Freien Sachsen“ von lautstarken Protesten. Wegen Sitzblockaden wurde der Umzug verkürzt.