Frankfurt a.M. (epd). Die „Ocean Viking“ mit noch 459 im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen und Migranten darf im süditalienischen Hafen Tarent anlegen, wie die Organisation „SOS Méditerranée“, die das Schiff betreibt, am Freitagabend mitteilte. Das zivile Rettungsschiff hatte die Menschen vor rund einer Woche innerhalb von 60 Stunden bei zehn Einsätzen an Bord genommen.
Noch am Freitag war aus medizinischen Gründen eine schwangere Frau evakuiert worden, wie „SOS Méditerranée“ auf Twitter weiter mitteilte. Ihr Mann und ihre beiden Kinder im Alter von zwei und sieben Jahren mussten demnach an Bord bleiben.
Es gibt auf dem Mittelmeer keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Schutzsuchenden. So nahm die „Sea-Eye 4“ am Freitag 76 Menschen an Bord, die mit einem doppelstöckigen Holzboot auf dem Mittelmeer unterwegs waren, wie „Sea-Eye“ auf Twitter mitteilte.
Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.247 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.