Weimar (epd). Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat am Freitag gemeinsam mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) zwei Bäume im Rahmen des Gedenkprojekts „1.000 Buchen“ auf dem Ettersberg bei Weimar gepflanzt. Damit solle ein Zeichen gegen die wiederholte Zerstörung von Gedenkbäumen gesetzt werden, erklärte Roth nach der Neupflanzung in Weimar. Die Gedenkbäume wurden entlang der Todesmarschrouten der Häftlinge aus dem ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald gepflanzt.
Roth und Ramelow erinnerten daran, dass diese Gedenkbäume das Leben versinnbildlichen würden, das es zu schützen und zu bewahren gelte. „Besonders niederträchtig ist es deshalb, wenn sie mutwillig zerstört werden“, sagte Roth. Die Täter würden ganz gezielt sowohl das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, als auch das großartige ehrenamtliche Engagement dahinter mit Füßen treten. Diese Zerstörung sei zugleich ein Angriff auf die demokratischen Grundwerte der Gesellschaft.
Das Projekt „1000 Buchen“ wurde 1999 durch das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda ins Leben gerufen, um an die Todesmärsche aus Buchenwald sowie an die Opfer des „Euthanasie“-Programms der Nationalsozialisten zur Beseitigung sogenannten „unwerten Lebens“ zu erinnern. Seit 2019 gibt es immer wieder Anschläge auf die Gedenkbäume. Zuletzt hatten unbekannte Täter im Juli dieses Jahres insgesamt 13 Gedenkbäume des Projektes massiv beschädigt. Sie waren unter anderem getöteten Kindern von Buchenwald sowie sechs namentlich genannten Häftlingen gewidmet.