"Geo Barents" rettet 41 weitere Flüchtlinge im Mittelmeer

"Geo Barents" rettet 41 weitere Flüchtlinge im Mittelmeer
Die Einsätze privater Seenotretter auf dem Mittelmeer halten an: Am Dienstag rettete die Crew der "Geo Barents" 41 weitere Flüchtlinge und Migranten. Auch die "Ocean Viking" hat bereits 460 Schutzsuchende an Bord.

Frankfurt a.M. (epd). Innerhalb weniger Tage hat die „Geo Barents“ mehr als 200 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Am Dienstag nahm die Besatzung des von „Ärzte ohne Grenzen“ betriebenen Schiffes 41 weitere Menschen an Bord. Sie hätten die libysche Hauptstadt Tripolis vor fünf Tagen verlassen und seien in Seenot geraten, teilte die Hilfsorganisation auf Twitter mit.

Die Überlebenden seien erschöpft und nach so vielen Tagen auf See in einem Schockzustand, hieß es. Bereits am Montagabend hatte die Crew der „Geo Barents“ 18 Flüchtlinge und Migranten gerettet. Insgesamt befinden sich nach mehreren Einsätzen seit Freitagabend 235 Gerettete an Bord, darunter 61 Minderjährige, wie „Ärzte ohne Grenzen“ mitteilte.

Auch die „Ocean Viking“ hat seit Mitte vergangener Woche Hunderte Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Am Dienstagvormittag harrte das von „SOS Méditerranée“ unterhaltene Schiff mit 460 Flüchtlingen an Bord weiter auf dem Mittelmeer aus. Zuvor waren am Montag sechs Überlebende aus medizinischen Gründen von der italienischen Küstenwache evakuiert worden. Nach Angaben des internationalen Verbunds zeigen viele der aus Libyen aufgebrochenen Menschen Spuren von Folter.

Es gibt auf dem Mittelmeer keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Schutzsuchenden. Derzeit ist auch die „Humanity 1“ der Organisation „SOS Humanity“ auf dem Weg in ihr Einsatzgebiet. Dorthin war das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit erworbene Schiff am Samstag vom spanischen Vinaròs aus aufgebrochen.

Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.161 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.